versicherungen-280Anna Krüger* haderte schon länger mit ihrer privaten Krankenversicherung (PKV). „Ich bin zu sehr günstigen Konditionen eingestiegen, aber dann schraubte sich die Kostenspirale immer weiter nach oben. Zuletzt waren das pro Monat rund 50 Euro mehr als im Vorjahr“, erzählt die Münchnerin.

Drei Mal im Jahr Augeninnendruck messen?

Zwölf Jahre lang war sie bei der Barmenia versichert. 2011 wurde sie arbeitslos und rutschte damit automatisch in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die private Police legte sie still und zahlte dafür im Monat fünf Euro „Anwartschaft“ – um sich die Option für eine spätere Rückkehr offen zu halten. Zurück in die PKV will sie jetzt aber nicht mehr: „Mich haben mich die steigenden Beiträge und die ständige Abrechnerei genervt. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte an mir als Privatpatient völlig unnötige Untersuchungen vornahmen. Ein Augenarzt maß etwa dreimal im Jahr meinen Augeninnendruck“, berichtet sie.

Krüger nutzte ihre Arbeitslosigkeit, um wieder endgültig in die GKV zurück zu wechseln und schloss bei der Barmenia eine Zusatzversicherung ab, die ihr nahezu den alten Versicherungsschutz gewährt. Und das zu sehr günstigen Konditionen. „Dadurch, dass ich dort bereits jahrelang versichert war, musste ich keine neue Gesundheitsprüfung machen. Eine andere Kasse hätte mich aufgrund einer chronischen Erkrankung gar nicht versichert“, erzählt die Frau. So hatte ihre Zeit in der PKV am Ende auch ihr Gutes.

Von 160 Mark auf 800 Euro Beitrag

Knapp neun Millionen Menschen sind in Deutschland privat versichert. Für Beamte ist das oft günstiger. Es gibt aber auch viele Versicherte, die sich einst von guten Konditionen locken ließen und nun feststellen müssen, dass sie im Laufe ihres Lebens immer stärker zur Kasse gebeten werden. Wer mit 30 Jahren günstig in die private Krankenversicherung einsteigt, müsse sich mittlerweile darauf einrichten, dass er mit 65 das Dreifache an Beiträgen zahlen wird, warnt die Verbraucherzentrale Sachsen. Sie nennt das Beispiel eines 61-jährigen Dresdners, der vor 20 Jahren mit einem Monatsbeitrag von 160 Mark startete – und heute monatlich 819 Euro aufbringen muss.

Profitieren Sie von unserem Experten-Netzwerk

                                .